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Tunesische Aktivisten haben eine Online-Initiative mit dem Titel âDas Volk will das Abkommen aufhebenâ ins Leben gerufen
Mit einer Kampagne auf sozialen Medien verlangen die tunesischen Aktivisten die Streichung des Migrationsabkommens zwischen Tunesien und der EuropĂ€ischen Union, das 2023 geschlossen wurde. Kritiker werfen der Regierung vor, das Land zum âWĂ€chterâ der europĂ€ischen Grenzen gemacht zu haben.
Kampagne in den sozialen Medien fordert die Aufhebung des Abkommens
Tunesische Aktivisten haben eine Online-Initiative mit dem Titel âDas Volk will das Abkommen aufhebenâ ins Leben gerufen, um das Migrationsabkommen zwischen Tunesien und der EuropĂ€ischen Union, das 2023 unterzeichnet wurde, aufzuheben. Die Organisatoren argumentieren, dass dieses Abkommen Tunesien in einen âWĂ€chterâ der europĂ€ischen Grenzen verwandelt habe, was dazu fĂŒhrte, dass der illegale Migrantenstrom nach Europa im Jahr 2024 um 80 Prozent gesenkt wurde, wie der italienische Innenminister erklĂ€rte.
Kritik an der Vereinbarung
Oppositionsparteien und Menschenrechtsorganisationen hatten bereits davor gewarnt, dass Tunesien durch dieses Abkommen zu einem âGrenzwĂ€chterâ Europas werden wĂŒrde, im Austausch fĂŒr finanzielle Hilfe von der EU. PrĂ€sident Kais Saied betonte mehrfach, dass Tunesien nicht als Grenzschutz fĂŒr andere LĂ€nder fungieren werde und auch keine Migranten auf seinem Territorium ansiedeln werde.
Sicherheitsoperationen gegen Migrantenlager
Am 10. MĂ€rz fĂŒhrte die tunesische Polizei eine begrenzte Sicherheitsaktion in lĂ€ndlichen Gebieten der Region GabĂšs durch, wo zahlreiche Migranten aus Subsahara-Afrika gestrandet sind. WĂ€hrend dieser Operation wurden mehrere Zelte abgebaut, nachdem es am vorherigen Samstag zu Protesten der lokalen Bevölkerung gegen den Anstieg der Migrantenzahlen gekommen war. Es gab wiederholte Beschwerden ĂŒber Gewalttaten und DiebstĂ€hle.
Angriffe auf Migrantinnen und fehlende UnterstĂŒtzung
Nach tunesischen Medienberichten sowie Social-Media-Meldungen von Betroffenen werden weiterhin regelmĂ€Ăig FĂ€lle von Angriffen auf irregulĂ€re Migranten durch die einheimische Bevölkerung gemeldet. Einige Tunesier werfen den Migranten vor, ihre EigentĂŒmer angegriffen zu haben. Laut Menschenrechtsorganisationen sind viele Migrantinnen in Tunesien sexuellen Ăbergriffen ausgesetzt. Diese Ăbergriffe fĂŒhren hĂ€ufig zu ungewollten Schwangerschaften, wobei die betroffenen Frauen weder rechtliche noch polizeiliche UnterstĂŒtzung erhalten.