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Mauritanien blockiert die Polisario – ein Wendepunkt im Westsaharakonflikt?

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Last updated: June 9, 2025 7:32 pm
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Die mauretanische Regierung hat neulich einen Antrag der Polisario-Front auf Wiedereröffnung des strategisch gelegenen Grenzgebiets „La Gueïria“ kategorisch abgelehnt. Das Territorium befindet sich im Grenzdreieck zwischen Mauretanien, Algerien und der entmilitarisierten Zone südlich der Westsahara. Wie aus gut unterrichteten Kreisen in Nouakchott verlautet, wurde die Entscheidung mit sicherheitsrelevanten und geopolitischen Überlegungen begründet.

Deutliche Botschaft an die Delegation aus Tindouf

Der Antrag wurde von einer hochrangigen Delegation der Polisario übermittelt, die am vergangenen Freitag in der mauretanischen Hauptstadt eintraf. Sie trug eine offizielle Botschaft des Polisario-Anführers Brahim Ghali an Präsident Mohamed Ould Cheikh El Ghazouani. Die Mission stand unter der informellen Schirmherrschaft des algerischen Präsidenten Abdelmadjid Tebboune. Doch das Ergebnis war ernüchternd: Die mauretanischen Behörden bekräftigten, dass die am 21. Mai durchgeführte Schließung durch die Armee unumkehrbar sei.

Verdacht auf militärische Infiltrationen

Hintergrund dieser Entscheidung sind mutmaßliche Verletzungen der territorialen Integrität Mauretaniens. Insbesondere wurde vermutet, dass Elemente der Polisario heimlich die Grenze überquerten – möglicherweise zur Vorbereitung von Operationen gegen marokkanische Ziele. Internationale Medienberichte hatten bereits zuvor auf eine steigende Nervosität innerhalb der mauretanischen Streitkräfte hingewiesen, die das Gebiet zur Sperrzone erklärten.

Kein Spielraum für Zugeständnisse

Obwohl die mauretanische Regierung bislang keine formelle Erklärung abgegeben hat, ist klar: Das Zeitfenster für die Polisario, sich auf mauretanischem Boden frei zu bewegen, schließt sich zunehmend. Nouakchott scheint entschlossen, sein Territorium nicht länger als Durchgangskorridor für die Guerillakämpfer zu dulden. Zudem wurde zuletzt eine verstärkte sicherheitspolitische Abstimmung mit Marokko beobachtet – ein Signal für die wachsende strategische Annäherung beider Länder.

Besuch mit brisantem Hintergrund

Die Delegation der Polisario, angeführt von Hamma Salama, umfasste auch ranghohe Geheimdienst- und Sicherheitsoffiziere – ein Hinweis auf die Brisanz der Lage. Die offizielle Kommunikation sprach zwar von einem Austausch über „gemeinsame Interessen“ zwischen den „Brudervölkern“, doch die inoffiziellen Gespräche drehten sich Medienberichten zufolge fast ausschließlich um die Problematik der Bewegungsfreiheit von Kämpfern in und aus Mauretanien.

Treffen mit Parteien bleibt wirkungslos

Auch Gespräche der Polisario-Delegation mit der mauretanischen Regierungspartei „El Insaf“ sowie weiteren politischen Gruppierungen vermochten am Entschluss der Regierung nichts zu ändern. Mauretanien bleibt auf Kurs: Abriegelung des Grenzgebietes, militärische Verstärkung und klare Grenzen für die Aktivitäten der Polisario.

Regionaler Kontext: Terror, Unsicherheit und neue Allianzen

Die mauretanische Haltung fällt zusammen mit wachsenden Sicherheitsbedenken in der gesamten Sahelregion. Vor allem die Lage an den Grenzen zu Mali und Algerien bleibt angespannt. Die Wiederaufnahme bewaffneter Aktivitäten durch die Polisario in der entmilitarisierten Zone – nach dem Bruch des Waffenstillstandsabkommens von 1991 – hat zusätzliche Alarmbereitschaft ausgelöst. Nouakchott will unter keinen Umständen zur Ausgangsbasis für militärische Aktionen im Westsaharakonflikt werden.

Drohungen der Polisario: Angriff auf die Infrastruktur?

Als Reaktion auf die mauretanische Entscheidung kursierten in sozialen Netzwerken mutmaßlich von Polisario-Mitgliedern stammende Sprachnachrichten, in denen mit Angriffen auf die wichtige Eisenbahnlinie zwischen Zouerate und Nouadhibou gedroht wurde. Beobachter werten dies als Versuch, die Regierung unter Druck zu setzen.

Zeichen eines geopolitischen Kurswechsels?

Ein strategisch bedeutender Moment war das Treffen zwischen König Mohammed VI. und Präsident Ghazouani am 20. Dezember 2024 im Königspalast von Casablanca. In einer offiziellen Verlautbarung wurde das Gespräch als Ausdruck der „Vertrauenspartnerschaft“ und „brüderlichen Beziehungen“ zwischen beiden Ländern bezeichnet. Konkrete Themen waren unter anderem Infrastrukturprojekte wie die Atlantik-Gasleitung sowie Initiativen zur Anbindung der Sahelregion an den Atlantik.

Zeitgleich nach Abu Dhabi: Ein stilles Gipfeltreffen?

Nur zehn Tage später folgte ein bemerkenswerter Schritt: König Mohammed VI. reiste unangekündigt in die Vereinigten Arabischen Emirate und traf dort Präsident Mohammed bin Zayed. Zur gleichen Zeit wurde auch ein nicht-öffentlicher Besuch des mauretanischen Präsidenten in Abu Dhabi bekannt. Diese Konstellation befeuerte Spekulationen über ein mögliches geheimes Dreierbündnis zwischen Marokko, Mauretanien und den Emiraten.

Emiratische Großprojekte entlang der Atlantikküste

Wie das Geopolitical Horizon Institute enthüllte, wird derzeit an einem großangelegten Infrastrukturprojekt entlang der marokkanischen und mauretanischen Atlantikküste gearbeitet. Dieses Vorhaben ist Teil der sogenannten „Atlantik-Initiative“ – einer Vision, die die wirtschaftliche und sicherheitspolitische Vernetzung der Region stärken soll. Erste Gespräche auf höchster Ebene laufen bereits.

Wachsende internationale Unterstützung für Marokkos Autonomieplan

Am 13. Dezember 2024 bestätigte der marokkanische Außenminister Nasser Bourita, dass in den vergangenen zwei Jahrzehnten rund 50 Länder ihre Anerkennung der sogenannten „Sahraoui-Republik“ zurückgezogen haben. Damit ist die Zahl der Staaten, die diesen fiktiven Staat weiterhin anerkennen, auf nur noch 28 gesunken.

Gleichzeitig hat sich die Unterstützung für den marokkanischen Autonomieplan, der 2007 als Lösung für den Westsaharakonflikt vorgeschlagen wurde, deutlich verstärkt. Großbritannien ist nach den Vereinigten Staaten und Frankreich das dritte ständige Mitglied des UN-Sicherheitsrats, das sich für eine politische Lösung auf Grundlage der Autonomie unter marokkanischer Souveränität ausspricht. Insgesamt haben inzwischen über 110 Staaten weltweit ihre Unterstützung für diese Initiative zum Ausdruck gebracht.

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TAGGED:algerienMarokkoMauritanienPolisarioRabatWestsahara
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